Erfassungsmerkmale der Promovierendenstatistik

Die Sonderbefragung zu Erfassungsmerkmalen der Promovierendenstatistik wurde im Rahmen der 7. Befragung zum Fortschritt der Promovierendenerfassung an Hochschulen in Deutschland durchgeführt. Eingeladen waren 157 Hochschulen mit Promotionsrecht, die zum Befragungszeitraum Mitglieder der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) waren.

In der Sonderbefragung wurde auf zehn Merkmale eingegangen, die sich in der Erfahrung der letzten Jahre als zum Teil schwierig in der Erfassung und Umsetzung herausgestellt haben. Zu jedem genannten Merkmal wurden die Hochschulen gebeten anzugeben, wie Sie die Zuverlässigkeit bzw. die Vollständigkeit der Daten bewerten (Skala von sehr niedrig bis sehr hoch). Die Zuverlässigkeit der Daten meint dabei, inwieweit die Daten korrekt in den Systemen vorliegen. Die Vollständigkeit der Daten meint, ob die Daten in den Systemen evtl. lückenbehaftet sind oder komplett vorliegen. Zusätzlich wurden die Hochschulen gebeten anzugeben, ob die Eingabe der Daten für das jeweilige Merkmal durch die Promovierenden selbst und/oder durch eine überprüfte Eingabe durch Mitarbeiter:innen der Einrichtung erfolgt.

Anhand der Ergebnisse wird ersichtlich, dass bei allen zehn Erfassungsmerkmalen die Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Daten im Mittel zwischen teils/teils und eher hoch bewertet wurde. Am besten schnitt das Merkmal Erstes Studienfach ab, bei dem die Zuverlässigkeit sowie die Vollständigkeit der Daten als eher hoch bewertet wurden. Als ebenso hoch wurde die Zuverlässigkeit der Daten bei dem Merkmal Gesamtnote sowie die Vollständigkeit der Daten bei dem Merkmal Art der Prüfung eingeschätzt. Trotz dieser hohen Bewertung sehen die Hochschulen bei der Erfassung der weiteren Merkmale noch Verbesserungsbedarf. Dies trifft vor allem auf das Merkmal Auslandsaufenthalte zu, welches noch rudimentär erfasst wird bzw. die Erfassung dieses Merkmals bei den Hochschulen eine noch untergeordnete Rolle spielt.

 

Es wurde zudem überprüft, ob die Größe der Hochschule einen Einfluss darauf hat, wie die Zuverlässigkeit bzw. Vollständigkeit der Daten an den jeweiligen Einrichtungen bewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Größe der Hochschule (Anzahl an Studierenden) gleichzeitig die Bewertung der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Daten sinkt.  

 

Des Weiteren wurde die Bewertung der Zuverlässigkeit bzw. Vollständigkeit der Daten der Art der Eingabe der Daten zugeordnet. Hier geht es darum festzustellen, ob die Selbsteingabe der Daten von Promovierenden bzw. die überprüfte Eingabe der Daten über die Einrichtungen einen Einfluss auf die Bewertung der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Daten hat. Die Ergebnisse zeigen, dass bei der überprüften Eingabe der Daten die Zuverlässigkeit (um 0,31 Punkte) bzw. Vollständigkeit (um 0,09 Punkte) der Daten höher eingeschätzt wird, als bei der Selbsteingabe durch Promovierende.

 

Bei der Erfassung der Daten können Hochschulen mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert werden. Die größten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Erfassung der Daten zu den genannten Merkmalen sehen die Hochschulen in der fehlenden Aktualität der Daten, die oft auf Schwierigkeiten in der regelmäßigen Datenaktualisierung nach der initialen Registrierung beruhen. Ebenso herausfordernd sind inkorrekte oder fehlende Angaben, die aufgrund von fehleranfälligen Selbsteingaben der Promovierenden auftreten oder dadurch, dass Angaben ausgelassen werden. Unklarheiten und Verständnisprobleme können etwa bei internationalen Abschlüssen auch aus ungenauen Merkmalsbeschreibungen resultieren. Die Bereinigung von Altdaten sowie die aufwendige Nachpflege werden ebenso als problematisch empfunden wie nicht definierte oder fehlende Prozesse an den Einrichtungen.

Eine detaillierte Aufstellung aller Herausforderungen sowie vorgeschlagene Lösungsansätze sind unter folgendem Link einsehbar.