Hochschulübergreifende Einrichtungen für Postdocs – Die Hamburg Research Academy

Stand: Dezember 2019

Die Hamburg Research Academy

Die Hamburg Research Academy (HRA) ist die zentrale Anlaufstelle von neun Hamburger Hochschulen für Promotionsinteressierte, Promovierende, Postdocs, Juniorprofessuren sowie wissenschaftlich Betreuende. Die HRA berät, qualifiziert und unterstützt Hamburgs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem überfachlichen Serviceangebot.

Derzeit hat die HRA neun Mitgliedshochschulen: Universität Hamburg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Technische Universität Hamburg, HafenCity Universität Hamburg, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Hochschule für bildende Künste Hamburg, Bucerius Law School, Kühne Logistics University.

Größe der Zielgruppe:

Es gibt bundesweit bisher keine formale Definition von „Postdocs“ oder eine zentrale Erfassung aller möglicher Stellenkategorien dieser Gruppe in den HRA-Mitgliedshochschulen, daher ist es sehr schwierig, die Zahl der Postdocs zu benennen. Als Anhaltspunkt könnten Zahlen der Jahresberichte der Universitäten dienen. An der Universität Hamburg waren 2018 zum Beispiel 5600 WissenschaftlerInnen tätig (inkl. ProfessorInnen). An der Technischen Universität Hamburg gab es laut Jahresbericht 2018 697,6 wissenschaftliche MitarbeiterInnen (Vollzeitäquivalente, inkl. Drittmittel). Davon ausgehend und ergänzt durch die Angaben des Statistischen Bundesamtes ließe sich die Gesamtzahl der WissenschaftlerInnen der Mitgliedshochschulen der HRA in 2018 auf ca. 8700 beziffern. Diese Zahlen können jedoch nur als Richtwert dienen, sie sind, auf Grund der Heterogenität der Postdoc-Phase und ihrer Stellenkategorien sowie der Einbeziehung anderer Statusgruppen, unvollständig.

Basisinformationen

Wie sieht die Organisationsstruktur der HRA aus?

Die HRA ist eine Betriebseinheit der Universität Hamburg (UHH) und besteht aus folgenden Organen: Direktorium, Geschäftsstelle, HRA-Rat, Qualitäts-Zirkel, Promovierenden-Rat und Postdoc-Rat. Für das operative Tagesgeschäft ist die Geschäftsstelle zuständig, die sich zentral gelegen am Gorch-Fock-Wall 7 befindet.

Für wen ist die HRA?

Promotionsinteressierte, Promovierende, Postdocs, Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren und Betreuende der Mitgliedshochschulen, die immatrikuliert und für die Promotion zugelassen sind bzw. angestellt sind oder eine vergleichbare Position innehaben.

Welche Ziele verfolgt die HRA?

  • Unterstützung bei der kompetenzorientierten Strukturierung und effizienten Ausgestaltung von Promotionsvorhaben sowie postdoktoraler Forschungsprojekte in Hamburg zur Befähigung eines Abschlusses unter Einhaltung national und international akzeptierter Qualitätsstandards
  • Unterstützung der Karrierewege der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Mitgliedshochschulen
  • Förderung der interdisziplinären Vernetzung und Kooperation der Promovierenden und Postdocs an den verschiedenen UHH-Fakultäten sowie den weiteren Hamburger Hochschulen zur Verstärkung von Synergien und internationaler Ausrichtung der Hamburger Forschungslandschaft

 

Welche Aufgaben hat die HRA?

Die HRA bietet eine zentrale Servicestelle, die über die Forschungsfelder Hamburger Hochschulen informiert und in der die Beratungs-, Weiterbildungs- und Förderangebote im Bereich Promotion und Postdoc gebündelt zusammenlaufen, koordiniert sowie durch die Anregung von neuen Strukturen und Modellen weiterentwickelt werden. Aufgabe der HRA ist die konzeptionelle Impulsgebung zur Gestaltung und Förderung überfachlicher Strukturen und Standards für die Ausbildung und Weiterqualifizierung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Welche Services bietet die HRA?

 

Postdocs

Wer zählt für die HRA zur Gruppe der Postdocs?

Auf Grund der fehlenden Definition der Kategorie „Postdoc“ richten sich die Angebote der HRA an sämtliche promovierte WissenschaftlerInnen der Mitgliedshochschulen unterhalb der Lebenszeitprofessur.

Wie erreicht die HRA Postdocs?

Postdocs können sich für den HRA-Newsletter anmelden, der aber auch über die Mitgliedshochschulen zentral weitergeleitet wird. Postdocs werden auch über die KoordinatorInnen bzw. ReferentInnen in den Hochschulen (koordinierte Programme, Forschungsförderer, Fakultätsverwaltung usw.) erreicht.

Seit März 2019 ist der Postdoc-Rat der HRA aktiv, in dem Postdocs der Mitgliedshochschulen aktiv sind und der neben einem regelmäßigen Stammtisch im Herbst 2019 auch eine Podiumsdiskussion für seine Zielgruppe organisiert hat.

Zudem wurden Anfang 2019 Infopakete an alle ProfessorInnen der UHH versandt und relevante Gremien der Mitgliedshochschulen (z. B. Forschungsrat, ProfessorInnen-Kolloquium) besucht. Weiterhin fungieren die HRA-Direktoriumsmitglieder als MultiplikatorInnen.

Welche Angebote stellt die HRA speziell für Postdocs zur Verfügung?

HRA spotlight

Die Hamburg Research Academy bietet regelmäßig zweistündige Informationsveranstaltungen zu Kernthemen der Postdocphase an. Expertinnen und Experten bringen mit grundlegenden Informationen Licht ins Dunkel und beantworten individuelle Fragen.

Themen sind u. a.:

  •  „Drittmitteleinwerbung in der frühen Postdoc-Phase“
  • „Das deutsche Wissenschaftssystem – Verstehen und strategisch nutzen“
  • „Umgang mit Scheitern und Misserfolgen im wissenschaftlichen Kontext“
  • „Anschreiben und Lebenslauf. Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung
  • „Karriereweg FH-/HAW-Professur“

 

Karriereprogramme

Die Hamburg Research Academy möchte Postdocs aller Karrierestufen gezielt in ihrer Karriereentwicklung unterstützen. Hierfür wurden vier Karriereprogramme entwickelt, bei denen Teilnehmende aller Fächer und Mitgliedshochschulen über mehrere Monate gemeinsam arbeiten und exklusive Workshops besuchen. Durch die intensive gemeinsame Arbeit können sich die Teilnehmenden interdisziplinär austauschen und starke Netzwerke aufbauen, die auch nach Ende der Programme karriereunterstützend wirken.

1) „Promotion und dann? Karriereplanung und Berufseinstieg“: Peer-Mentoring mit externen Gruppencoachings und -workshops

2) „Erfolgreich agieren in der Wissenschaft für erfahrene Postdocs, Nachwuchsgruppenleitende, W1-Professorinnen und W1-Professoren“: Peer-Mentoring mit externen Einzelcoachings und Gruppenworkshops

3) „Karrierestrategie für den außeruniversitären Berufseinstieg“: Case Studies aus Unternehmen mit UnternehmenstrainerInnen

4) „Future Leaders in Academia – Auf die Zielgerade zur Professur“: Karriereprogramm für high potentials bis max. drei Jahre nach der Promotion

 

Angebote zur Vernetzung

Die HRA bietet verschiedene Formate zur Vernetzung von Postdocs:

  • u. a. Karrieretag „Karrieresprung 2019: Raus aus der Wissenschaft: Wie gelingt der außeruniversitäre Berufseinstieg mit Doktortitel?“
    • Der Karrieretag für Promovierende & Promovierte der Hamburg Research Academy bietet praktische Tipps, Impulse von promovierten UnternehmensvertreterInnen sowie diverse relevante Workshops zum außerhochschulischen Berufseinstieg.  
  • Podiumsdiskussion 2019 organisiert vom HRA Postdoc-Rat: „Departments statt Lehrstühle“
  • HRA-Salonreihe „Wissenschaft und Macht“ (fishbowl-Diskussionsabende in einer Kneipe), 2019 u. a. mit Gästen von Wissenschaftsrat und der VolkswagenStiftung

 

Kontakt/Autorin

Dr. Linda Jauch
Hamburg Research Academy
Gorch-Fock-Wall 7
20354 Hamburg

linda.jauch@hra-hamburg.de
https://www.hra-hamburg.de

 

Weitere Informationen zur Promovierendenerfassung an der Universität zu Köln:
Werkstattbericht der HRA.  Fünftes UniKoN-Werkstattgespräch, Frankfurt am Main (2019).

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